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Name:

Böhmes Zweihornchamäleon oder Taita-Zweihornchamäleon

Verbreitung:

Die Usambara-Berge stellen nur einen Teil des Verbreitungsgebietes der Zweihornchamäleons dar. Sie leben entlang der Reste der etwa 30 Millionen Jahre alten Berg-Urwälder des so genannten Eastern Arc, der im Grenzgebiet zwischen Kenia und die Chyulu Hills, den Kilimandscharo, Mount Meru, die Taita Hills, North Pare, South Pare, die West- und Ost-Usambara-Berge, Nguu, Nguru und Uluguru. Leider sind auch die diese Urwälder stark bedroht. Sie litten vor allem nach dem massiven Holzeinschlag u.a. von den Deutschen, die im Tansania eine Kolonie unterhielten, da das Klima in den Usambara-Bergen sehr angenehm ist. Es wird ganzjährig nicht wärmer als 30°C, nachts fallen die Temperaturen auf 15-17°C.

Beschreibung:

Die Männchen von Kinyongia Boehmei tragen zwei, deutlich erkennbare, unechte Hörner, während diese bei den Weibchen nur schwach bis gar nicht ausgeprägt sind. Kinyongia Boehmei ist eine der kleineren Chamäleonarten. Das Männchen kann eine Gesamtlänge von bis zu 20 cm erreichen, die Weibchen bleiben etwas kleiner.

Lebensräume:

Kinyongia Boehmei lebt in Bäumen, Sträuchern und Gräsern und ist oft in Gruppen am Wegesrand zu finden. Meistens leben die im Randgebiet Wälder und ziehen sich nur zur Eiablage in den Wald zurück, da dort die Eier offenbar deutlich besseren Bedingungen unterliegen.

Terrarium 46-46-91cm

Haltung im Terrarium und Zucht:

Ich habe Kinyongia Boehmei, getrennt voneinander, lange Zeit in großzügigen 120x61x61cm (HxBxT) ReptiBreeze Gazeterrarien im Keller gehalten. Von Züchtern und anderen Haltern ist mir jedoch bestätigt worden, dass auch die Maße 46x46x91cm (eine Nummer kleiner) völlig ausreichend sind. Das bestätigt mittlerweile auch meine Erfahrungen. Von einem bekannten Schreiner habe ich mir Pflanzunterkästen maßsägen lassen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Pflanzkübel habe ich als erstes mit Seramis-Granulat und dann, durch ein Flies getrennt, mit Blumenerde/Sand/Kokoshumus aufgefüllt. Dann habe ich Schefflera und Einblatt, Asparagus-Arten und als Solitärpflanze einen portugiesischen Kirschloorbeer gepflanzt. Um zusätzliche Klettermöglichkeiten zu schaffen, habe ich von einer Korkenzieher-Trauerweide Äste im Terrarium verteilt und durch ein paar Zweige aus dem Garten ergänzt. Treibholz vom Rhein und Moos habe ich eingebracht, um den Boden möglichst detailgetreu wie Waldboden aussehen zu lassen. Die Terrarien stehen im Keller direkt unter einem Kippfenster. Die Nachtabsenkung auf 14-16°C zu kann ich in der Kühlen Jahreszeit durch öffnen des Fensters gewährleisten. An heißen Sommertagen nutze ich meine Klimaanlage um mindestens auf 17°C zu kommen. Bei der Fütterung ist mir aufgefallen, das Kinyongia Boehmei scheinbar Grillen, Heimchen oder ähnliche Futtertiere nicht anrührt. Anders sieht es bei Drosophila, Fliegen und Wachsmotten aus. Daher gebe ich nur noch diese abwechseln mit Korvimin, Calciumpulver oder geriebener Sepiaschale suplementiert. Hin- und wieder puder ich die Fliegen auch zusätzlich mit Blütenpollen ein. Gefüttert wird 3-5x pro Woche, da Fliegen nicht so nahrhaft sind wie Grillen/Heimchen und Co.

Die Technik habe ich wie folgt aufgebaut: 2x 50w UV-Metalldampflampen und 2x 24w-T5 Vollspektrum-Tageslichtröhren sorgen für eine gute Beleuchtung und die Temperatur von 24-26°C im Teil oberen. Hin und wieder beleuchte ich manuell zusätzlich mit einem Osram-Vitalux 300w Lampe um auch mal Temperaturen bis 28°C erzeugen zu können. Ich sprühe 2x täglich - morgens und abends. Am Wochenende auch mal mittags.



Sobald die Tagestemperaturen 24°C erreichen und nachts über 14°C bleiben, ziehen meine Chamäleons nach draußen in den Garten. Das Terrarium steht den gesamten Tag im Schatten. Nur morgens scheint die aufgehende Sonne direkt ins Gehege. Diese wird von den Tieren immer gerne angenommen. Kinyongia ist innerart sehr umgänglich im Vergleich zu anderen Chamäleons bei denen die Tiere Dauerstress unterliegen wenn Sie zusammengehalten werden. Nicht desto trotz empfehle ich die Zusammenhaltung nicht, da die Weibchen schon dauerhaft ein Auge auf das Männchen werfen und offensichtlich daher nicht entspannt sind. Für die Paarung setzt mann die Tiere zusammen und trennt sie nach der Korpulation wieder, damit das Weibchen Ruhe hat. Die Tiere entwickeln die Eier in etwa 2 Monaten und ziehen sich vor der Ablage immer wieder in Bodennähe zurück und fangen an Löcher zu buddeln. Es macht den Eindruck, dass sie Probearbeiten machen um die beste Stelle ausfindig zu machen. In dieser Zeit lege ich Decken über das Terrarium, damit das Weibchen nicht gestresst ist und in Ruhe ablegen kann. Die Eiablage findet unter der Erde, meist in einem Tunnel statt. Danach schließt das Muttertier den Tunnel mit Erde und tarnt die Grube mit Blättern aus dem Terrarium. Je nach Temperatur (16-22°C) schlüpfen die Jungen nach 6-12 Monaten und sind sofort selbstständig im Terrarium unterwegs. Dann trennt man sie besser von dem Muttertier. Die Jungtiere kann man wie die erwachsenen Tiere, aber in Gruppen großziehen. Häufiges Sprühen und füttern mit Blattläusen, Springschwänzen, Drosophila und Mikroheimchen steht dann an der Tagesordnung, damit die Jungen gut gedeien.

Aktuell habe ich keine Tiere zur Abgabe. Sollte sich dies ändern, wird hier darauf hingewiesen und unter der Kategorie "Tiere zur Abgabe". Folgt mir gerne über die Socialmedia-Kanäle, wenn ihr an nachzuchten interessiert seid.